Unkrautregulierung in der Kultur Rosenkohl

Maßnahmen zur Unkrautregulierung in der Kultur Rosenkohl (Brassica oleracea var. gemmifera) unter ökologischen Anbaubedingungen“

Zusammenfassender Bericht der Bachelorarbeit von Johanna Sommer (HTW Dresden)

Ausgangspunkt
Die Thematik der bodenschonenden, nachhaltigen und integrierten Unkrautregulierung ist multidisziplinär. Der Unkrautbesatz in Gemüsekulturen und somit auch die Bekämpfung von Unkräutern werden von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst. Die Kontrolle und Regulation müssen deshalb vorausschauend und ganzheitlich erfolgen.
Aus verschiedenen Studien und Feldversuchen konnten, wenn auch jeweils die aktuellen und ortstypischen Bedingungen und Fruchtfolgen zu beachten sind, einige Handlungsstrategien abgeleitet werden, die die biologische Unkrautkontrolle in Gemüsekulturen ermöglichen. Für die Erstellung meiner Bachelorarbeit leitet sich mit dem Hintergrund der kurz genannten Problemstellung folgende Forschungsfrage ab: „Welche Maßnahmen beeinflussen den Unkrautdeckungsgrad und Unkrautaufwuchs in der Kultur unter ökologischen Anbaubedingungen?“ Das Ziel der Bachelorarbeit ist es, unter Betrachtung und Bewertung der Unkrautdeckungsgrade und der Sprossmasseentwicklung des Rosenkohls die günstigste Variante der Unkrautregulierung unter den durchgeführten Varianten auszumachen. Darüber hinaus soll eine alternative Handlungsempfehlung zur herkömmlichen und meist chemischen Unkrautregulierung gegeben werden.

Durchführung

Für den Versuch wurden im Jahr 2020 (Mai bis September) eine einjährige, einfaktorielle Blockanlage auf den Versuchsflächen der HTW Dresden in Pillnitz angelegt. Die Prüfmerkmale waren hierbei der Unkrautdeckungsgrad und die Sprossmasseentwicklung und der Prüffaktor war die Unkrautregulierung mit den Faktorstufen 1 – Kontrolle, ohne Unkrautregulierung; 2 – Abflammen und Mulchen; 3 – Mulchen; 4 – Hacken; 5 – Untersaat Inkarnatklee. Als mittelfrühe Rosenkohlsorte wurde hierbei die Sorte Idemar angebaut und als Untersaat wurden die Sorte Cicero (Inkarnatklee) gewählt.

In den Varianten mit Mulch wurde bei einer Schichtdicke von 5 cm eine Menge von 20t FM je Hektar ausgebracht. Das Material war Grünschnittmulch von umliegenden Flächen. Es erfolgte ein zweimaliges Mulchen und regelmäßiges Hacken. Im Bestand wurden regelmäßige Bonituren zur Bestimmung des Unkrautdeckungsgrades durchgeführt, sowie zwei Schnitte der Pflanzen, um die aufgewachsene Sprossmasse zu bestimmen.

 

Ergebnisse
Es zeigte sich, dass der Unkrautdeckungsgrad in der Kontrollstufe, sowie der Variante mit der Untersaat signifikante Unterschiede zu den anderen Varianten aufweist. Die Parzellen in denen die Abgeflammt und gemulcht wurde, beziehungsweise nur gemulcht und gehackt wurde weisen einen deutlich geringeren Unkrautdeckungsgrad auf.

Der Aufwuchs von Sprossmasse und Unkräutern zeigt im September auch deutliche Unterscheide zwischen den Varianten. Lediglich in der Variante „Hacken“ liegt die Sprossmasse der Pflanzen mit 62 dt/ha über der, der Unkräuter. In den Varianten „Mulchen“ und „Abflammen und Mulchen“ ist die Sprossmasse der Pflanzen mit etwa 33 dt/ha niedriger als die der Unkräuter (45 dt/ha). Allerdings konnte ein deutlicher Unterschied zu der Kontrolle, sowie der Variante „Untersaat“ festgestellt werden, in welchen sich die Pflanzen nur schlecht entwickelten.

 

Zusammenfassung

Die Ergebnisse zeigen, dass die Entwicklung der Sprossmasse des Rosenkohls in der Variante „Hacken“ am höchsten (62 dt/ha FM) und der Unkrautdeckungsgrad in dieser Variante am niedrigsten ist (1,6 %). Da der Fokus jedoch weg von der mechanischen Bearbeitung gehen soll, ist eine Bekämpfung der Unkräuter mit einer Abflammtechnik und einer anschließenden Mulchausbringung, sowie nur die Ausbringung von Mulch zu bevorzugen. Der Rosenkohl zeigte in diesen Varianten im Vergleich zur Kontrolle eine sehr gute Entwicklung. Durch die zweimalige Ausbringung von Grünschnitt als Mulchmaterial sind kraftvolle Pflanzen gewachsen und gleichzeitig erfolgte eine effektive Unterdrückung der Unkräuter. Die Etablierung einer Untersaat wie sie ebenfalls im Versuch durchgeführt wurde, ist im Versuch nicht zufriedenstellend gelungen und sollte nur auf geeigneten Standorten und mit dem nötigen Fachwissen durchgeführt werden.